Warum Sie bei der Digitalisierung an Ihre Mitarbeiter denken sollten

Lesedauer: 
0 Minuten
Datum: 
20.02.2020
Von 
Björn Lorenz
Inhaltsverzeichnis

Aus technischer Sicht ist die Digitale Transformation kein Problem – vorausgesetzt, Sie arbeiten mit einer leidlich offenen IT-Plattform, die sich flexibel erweitern und vernetzen lässt. Das Potenzial digitaler Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Internet of Things (IoT) ist zwar längst nicht ausgeschöpft, doch die Lösungen sind bekannt, ausgereift und beherrschbar. An der Technik scheitern Digitalisierungsprojekte daher selten. Das Problem liegt eher auf der menschlichen Seite, also an dem „wie“ man mit der Herausforderung umgeht.

Begeistern Sie Ihre Mitarbeiter

Blinder Aktionismus führt dabei ebenso wenig zum Ziel wie Zögern und Zaudern. Erfolgsentscheidend sind vielmehr drei Faktoren: eine Idee davon, wie Geschäftsmodelle in einer digitalen Welt funktionieren, daraus abgeleitete Ziele und die Menschen, die künftig mit digitalen Technologien in digitalen Prozessen arbeiten. Wenn Ihr Team die damit verbundenen Veränderungen nur zähneknirschend hinnimmt, könnte dies allerdings zu wenig sein. Damit die Transformation gelingt, sollten sich alle Beteiligten engagieren, sich aktiv mit dem Status quo auseinandersetzen und kreative Ideen entwickeln. Besser also, Sie versuchen Ihr Team zu überzeugen und zu begeistern. Kein einfaches Unterfangen, denn viele Menschen stehen der Entwicklung skeptisch gegenüber, weil sie fürchten, in der digitalen Arbeitswelt keinen Platz zu finden. Bei genauem Hinsehen haben Sie die besseren Argumente auf Ihrer Seite – vorausgesetzt, Sie kommunizieren diese von Anfang an.

Beste Chancen für bessere Jobs

Für die meisten Menschen birgt die Digitalisierung mehr Chancen als Risiken. Starten Sie am besten mit Routinetätigkeiten. Derartige Prozesse lassen sich of einfach digitalisieren und versprechen hohe Skaleneffekte. Werden solche Aufgaben künftig von Maschinen erledigt, dürften sich die Trauerbekundungen in Grenzen halten. Wer tut schon gern tagein, tagaus das Gleiche? Stattdessen entlasten digitale Technologien Ihre Mitarbeiter und schaffen Raum für Kreativität, Innovation und Konzeption. Sie finden Zeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Ihre Jobs werden interessanter, abwechslungsreicher und anspruchsvoller. Die Hürden hierfür Unterstützung zu finden, dürften also nicht allzu hoch sein.

Moderne, Cloud-basierte Arbeitsplätze sorgen zudem für mehr Flexibilität. War Präsenz im Büro früher unerlässlich, um auf die betriebliche Infrastruktur zuzugreifen, können Ihre Mitarbeiter in der digitalen Arbeitswelt zu jederzeit und von jedem Ort aus arbeiten. Dies trägt zu einer besseren Vereinbarkeit von Job, Familie und Freizeit bei. So können etwa Berufspendler an besonders stauanfälligen Tagen zu Hause bleiben und Zeit sparen.

Beachten Sie die Nebenwirkungen

Die Digitale Transformation hat das Zeug, um das Arbeitsumfeld vieler Menschen im positiven Sinne zu verändern. Allerdings gibt es hierfür keinen Automatismus. Alles hängt davon ab, wie Ihr Unternehmen mit der Digitalisierung umgeht und den Change-Prozess organisiert. Hierzu gehört es auch die Nebenwirkungen ernst zu nehmen und schnell zu reagieren – drei Beispiele:

  • Problem: Werden moderne Technologien für die Prozessautomatisierung genutzt, kann dies zu mehr Komplexität, höheren Jobanforderungen und zusätzlicher Verantwortung führen.

Lösung: Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiter, damit diese auch komplexe, IT-gestützte Arbeitsprozesse beherrschen. Achten Sie darauf, dass Digitalisierung auf einzelne Positionen nicht zu Arbeitsverdichtung führt.

  • Problem: Flexibles Arbeiten führt dazu, dass Mitarbeiter ständig erreichbar sind. Weil die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen, fallen die Erholungsphasen kürzer aus.

Lösung: Mit Vereinbarungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten lassen sich betriebliche Erwartungen definieren und Erholungsphasen schützen.

  • Problem: Automatisierte Prozesse und flexible Arbeitszeitmodelle schränken zwischenmenschliche Kontakte ein.

Lösung: Meetings, Arbeitsgruppen und Abstimmungstreffen fördern Kommunikation und Miteinander und sorgen dafür, dass der Blick für den Gesamtprozess erhalten bleibt.

Fazit

Die Digitale Transformation hat in erster Linie mit Transformation zu tun. Digitale Technologien als Werkezuge kommen erst an zweiter Stelle ins Spiel. Deshalb ist es so wichtig, dass Ihre Mitarbeiter Digitalisierungsprojekte unterstützen. Gelingt es, die vielen Vorteile des Veränderungsprozesses zu kommunizieren, stehen die Chancen hierfür sehr gut. Tatsächlich dürfte die Digitalisierung nur in wenigen Fällen zu Arbeitsplatzverlusten führen, denn

  1. Es entstehen an anderer Stelle neue Tätigkeitsfelder.
  2. Unternehmen sind bei der Digitalisierung auf branchenerfahrene Mitarbeiter angewiesen.
  3. Offene Stellen lassen sich wegen der demografischen Entwicklung kurzfristig meist nicht adäquat besetzen.

Stattdessen ist eine Aufwertung vieler Arbeitsplätze zu erwarten. Schließlich werden die Tätigkeiten anspruchsvoller und sind mit mehr Gestaltungsfreiheit und Verantwortung verbunden. Gleichzeitig ebnen digitale Technologien flexibleren Arbeitsmodellen den Weg. Wenn Sie alles richtig machen, gehören Ihre Mitarbeiter zu den Gewinnern der Digitalisierung.

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Björn Lorenz

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Von Björn Lorenz

Nichts ist spannender als der Fortschritt, findet Björn. Zu sehen, wie Technik die Arbeitswelt verändert, und darüber zu schreiben, was das mit den Menschen macht, ist sehr inspirierend.

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