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Holz ist der Rohstoff für Papier und Karton und viele Verpackungen bestehen zu einem großen Anteil aus genau diesen Materialien. Wälder sind der Ort, wo dieser Rohstoff produziert wird. Die Verfügbarkeit dieses Rohstoffes ist deshalb von entscheidender Bedeutung für die Verpackungsindustrie und daher ist die nachhaltige Verwendung des Rohstoffes Holz naheliegend. Diese nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und des Rohstoffes Holz kann durch das FSC Gütesiegel nachgewiesen werden und ist ein Aushängeschild für verantwortungsbewusste Verpackungsunternehmen. Dabei werden die Produkte nach den FSC (Forest Stewardship Council) Richtlinien zertifiziert und ausgezeichnet, sodass Konsumenten prüfen können, ob der Rohstoff den Nachhaltigkeitsrichtlinien des FSC entspricht und ihre Konsumentscheidungen entsprechend gestalten.

Nachhaltige Bewirtschaftung

Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern hat eine lange Tradition. Nach den zum Teil katastrophalen Zerstörungen von Wäldern, durch zu intensive Nutzung im Mittelalter, wurde die Idee des „nicht mehr entnehmen als nachwächst“ geboren. Damit sollte auch den nachfolgenden Generationen der Wald als Rohstoff gesichert werden. In der heutigen Zeit kommen noch soziale und wildökologische Elemente zu dieser Philosophie hinzu. Um diese nachhaltige Bewirtschaftung auch nachvollziehbar, kontrollierbar, rechtlich verbindlich und kommunizierbar zu machen, wurden ab Mitte der 1990er Jahre internationale Zertifizierungssysteme ins Leben gerufen.  Die FSC – Forest Stewardship Council – Organisation wurde im Oktober 1993 gegründet und zählt heute über 1.000 Mitglieder. Daneben gibt es auch noch eigene Zertifizierungssysteme von Forstverwaltungen oder Forstbetrieben in unterschiedlichen Ländern oder das PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes).

Zertifizierungen in der Forstwirtschaft

Forstunternehmen, die ihre Wälder zertifizieren lassen wollen, müssen sich zu verschiedenen Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft bekennen und die Einhaltung dieser Standards auch dokumentieren bzw. kontrollieren lassen. Dann werden Produkte dieser Unternehmen mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgestattet. Die papier- und kartonerzeugende Industrie kann dieses Gütesiegel für die eigenen Produkte genauso übernehmen wie alle nachfolgenden verarbeitenden Industrien. Diese Produktkettenzertifizierung ist entscheidend, da nur so die zertifizierten Rohstoffe vom Konsumenten erkannt werden und den entsprechenden Markteffekt auslösen können. Für Produkte, die nicht zu 100 % aus zertifizierter Herkunft stammen, gibt es Mischformen der Kennzeichnung, die z. B. den Anteil der zertifizierten Rohstoffe ausweisen.

Wie ein ERP-Programm Ihre Zertifizierungslandschaft unterstützt

Vom ERP-Standpunkt aus ergeben sich aus der Zertifizierung einige Überlegungen und Anforderungen. Zum ersten müssen alle zertifizierten Produkte chargengenau geführt und die entsprechenden Ein- und Ausgänge von Material dokumentiert werden. Die Batches müssen gekennzeichnet werden, um sie identifizierbar zu machen und auch im Lagerbestand bzw. bei allen Transaktionen, müssen die Identifikationskennzeichen mitgeführt werden. Die Zertifizierungsinformationen müssen auf allen Labels und Etiketten angedruckt bzw. als Barcode scanbar sein.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dokumentation von zertifizierten Batches in mehrstufigen Produktionsverfahren. Dabei muss im ERP-System sichergestellt werden, dass die zertifizierten Materialien über alle Fertigungsstufen mitgezogen werden und die Menge bzw. der prozentuelle Anteil, errechnet werden kann. Damit wird eine durchgängige Nachvollziehbarkeit aller zertifizierten Mengen gewährleistet. Wo so eine detaillierte Nachvollziehbarkeit aus z. B. produktionstechnischen Gründen nicht möglich ist, (z. B. großindustrielle Pulp Produktion) ist es jedoch möglich, nach dem Input-Output Verfahren zumindest die Gesamtmenge richtig zu zertifizieren (80 % zertifiziertes Material als Input bedeutet ein zu 80 % zertifiziertes Produkt als Output).

Fazit

Die Verpackungsindustrie erzeugt Produkte, die oft nur eine sehr geringe Lebensdauer haben, günstig sind und trotzdem ganz spezielle Funktionen erfüllen müssen. Aus diesem Grund ist die Verwendung von nachhaltigen Materialien für viele Konsumenten ein wichtiges Argument für die Kaufentscheidung. Gegenwärtig werden viele Kunststoffverpackungen durch andere Rohstoffe ersetzt. Oft sind diese neuen Rohstoffe Papier und Karton. Verpackungsprodukte, die aus zertifiziert nachhaltig erzeugten Rohstoffen erzeugt werden, sind dabei für die Produzenten besonders interessant, weil sie damit nachvollziehbar dokumentieren, dass dem Konsumentenwunsch nach umweltfreundlichen Produkten, Rechnung getragen wird.

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Von Stefan Riedl

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Rohstoffe für alle Generationen – Zertifikate für nachhaltige Forstwirtschaft