Wie sieht Ihr Prozess von der Konstruktion bis zur Produktion aus? Arbeiten Sie mit zwei Stücklisten? Und sind die Daten aufeinander abgestimmt? Die ERP-Software sollte in der Lage sein, mehrere Stücklistentypen zu erstellen – und diese dabei voneinander abzuleiten.
Die immense Bedeutung harmonisierter Stücklisten für den Maschinen- und Anlagenbau bestätigt auch eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Gartner: 90 Prozent aller Anfragen aus der Branche beziehen sich nach Angaben der Analysten auf die Schnittstelle zwischen Entwicklung und Produktion.
Harmonisierung von Stücklisten am Beispiel
Für die Konstruktion einer Baugruppe gibt es eine Zeichnung und eine entsprechende Stückliste. Eigentlich eine klare Sache, denn die Daten sprechen eine eindeutige Sprache. Doch ganz so einfach läuft es in der Praxis nicht. Die Sichtweise von Konstruktion und Produktion ist unterschiedlich. Während die Konstruktion produktbezogen ausgerichtet ist und zeichnet, benötigt die Produktion prozessorientierte Stücklisten. Am besten lässt sich dieser Unterschied an einem Beispiel verdeutlichen:
Im Fahrzeugbau gibt es die Baugruppe „Palettenkasten“. Sie besteht aus der Halterung und dem eigentlichen Kasten. Für die Konstruktion bilden beide Teile eine logische Einheit im Sinne einer Baugruppe.
Eine Frage der Perspektive
Die Produktion betrachtet diese Baugruppe hingegen aus einer anderen Perspektive: Hier wird die Halterung bereits zu einem frühen Zeitpunkt an das Fahrgestell geschweißt. Der final montierte Palettenkasten wird dagegen erst für die Endmontage benötigt.
Viele ERP-Systeme steigen da aus
Bei den meisten ERP-Lösungen bleiben die unterschiedlichen Betrachtungsweisen unberücksichtigt. Die Folgen sind fatal:
- fehlerhafte Arbeitsunterlagen
- eine nicht aussagekräftige Materialbedarfsplanung
- Lieferrückstände aufgrund fehlender Materialien.
Die Gründe für diese Defizite sind naheliegend: ERP-Systeme berechnen den Zeitpunkt des Materialbedarfs anhand der Terminierung entlang der Produkthierarchie. Alle benötigten Komponenten eines Palettenkastens werden für den Zeitpunkt der Endmontage terminiert. Gleiches gilt entsprechend, wenn der Kasten zu Beginn eingeplant wird. Im Prinzip besteht also die Wahl zwischen Pest und Cholera, denn eine der beiden Komponenten wird in jedem Fall zu früh oder zu spät geliefert.
Manuelle Eingriffe sind keine Lösung
Erfahrene Verantwortliche der Produktionsplanung greifen in einem solchen Fall manuell ins Geschehen ein oder nutzen Puffer- und Vorlaufzeiten, um die Terminierung sicherzustellen. Derartige Maßnahmen beheben allerdings nicht das Grundproblem. Im Gegenteil, sie erhöhen die Komplexität, führen zu Intransparenz und sind latent fehleranfällig.
Moderne ERP-Systeme sind im Vorteil
Mit der Branchenlösung von COSMO CONSULT lassen sich aus einer Stückliste zwei Strukturen ableiten, um die unterschiedlichen Sichtweisen von Konstruktion und Produktion abzubilden. Diese Funktion hat sich in der Praxis bewährt. Die harmonisierten Stücklisten reduzieren in vielen Projekten deutlich die Anzahl der fehlenden Teile und die hohen Lagerbestände deutlich.
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