Unterm Weihnachtsbaum: die Digitalisierung

Jedem Aufbruch wohnt auch ein kleiner Abschied inne. Bevor sich neue Ideen und effizientere Lösungen realisieren lassen, gilt es, sich von alten Technologien zu verabschieden und etablierte Arbeitsabläufe infrage zu stellen. In Berlin gibt es kaum einen anderen Ort, der Abschied und Aufbruch besser symbolisiert als das Kulturquartier Silent Green im ehemaligen Krematorium in Berlin-Wedding. Ein würdiger Ort für den Weihnachtssummit 2019, den in diesem Jahr rund 100 Kunden und Interessenten besuchten.

Mit dem Abschied des vergangenen Geschäftsjahrs hielten sich die Berliner Cosmonauten allerdings nicht lange auf: Jan Grefe, Geschäftsführer bei COSMO CONSULT Berlin, berichtete kurz über das Wachstum der COSMO CONSULT-Gruppe, die nach den jüngsten Akquisitionen in Ungarn und Rumänien mittlerweile mehr als 1.200 Mitarbeiter an 42 Standorten in weltweit 14 Ländern beschäftigt. Dann richtete sich der Blick nach vorn und damit auf die kommenden technischen Trends.

Künftig geht es dabei weniger um einzelne Produkte als vielmehr um ganzheitliche Strategien und Beratungsansätze. Dabei werden die jeweils besten Technologien exakt auf die betrieblichen Anforderungen zugeschnitten und in End-to-End-Szenarien nahtlos miteinander vernetzt. Welche Horizonte sich dadurch eröffnen, zeigte der Vortrag zu Intelligent ERP am Beispiel der Microsoft Dynamics-Produktfamilie: Hier helfen intelligente Algorithmen, die gezielt nach auffälligen Trends, Abweichungen oder bestimmten Sachverhalten suchen, Managemententscheidungen abzusichern. Auf ein besonders großes Echo stieß die Vorschau auf die kommende Generation des ERP-Systems Microsoft Dynamics 365 Business Central. Die Teilnehmer interessierten sich dabei nicht nur für die technischen Neuerungen, sondern vor allem für die angebotenen Migrationspfade und die verschiedenen Optionen, Altdatenbestände zu portieren.

Mit Blick auf den aktuellen Megatrend Digitalisierung betonten Spezialisten von COSMO CONSULT, dass es nicht allein um Technologien, als vielmehr um kulturelle Fragen und strategische Weichenstellungen geht – und präsentierten hierfür gleich das passende Werkzeug: Mit dem Digi-Check ermitteln Unternehmen zunächst ihren aktuellen Digitalisierungsstatus, um dann auf Basis der Ergebnisse eine digitale Strategie, konkrete Ziele und die dazugehörige Roadmap für die Umsetzung zu entwickeln. Weil im Zuge der Digitalen Transformation die Datenmengen rasant wachsen, gehören professionelle Lösungen für die Datenanalyse schon bald zur betrieblichen Grundausstattung. Eines der bekanntesten Analysewerkzeuge ist Microsoft Power BI. Wie man damit mehr über das eigene Unternehmen, relevante Märkte oder das Verhalten der Kunden erfährt, verriet Mikhail Kozyrev von share im Podiumsgespräch mit BI-Consultant Steffen Fischer von COSMO CONSULT.

Zu den Höhepunkten des Weihnachtssummits zählten vor allem die beiden Keynotes: Gregor Bieler, General Manager One Commercial Partner Organisation bei Microsoft Deutschland, machte sich in seinem Vortrag Gedanken über eine ethisch korrekte Datennutzung, speziell im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI). „Wenn wir KI mit Daten trainieren, müssen wir dafür sorgen, dass dies diskriminierungsfrei, sicher und unter dem Schutz der Privatsphäre geschieht. Was mit den Daten passiert, sollte für jeden nachvollziehbar sein und die Ergebnisse allen Menschen zugutekommen.“ Bei der zweiten Keynote reflektierte Dirk von Gehlen, Buchautor und Journalist der Süddeutschen Zeitung mit einem Augenzwinkern, wie reserviert die Gesellschaft oft auf technische Innovationen reagiert. „Alles, was nach dem 30. Geburtstag erfunden wird, empfinden wir prinzipiell als einen Angriff auf die natürliche Ordnung der Dinge und weniger als Chance“, so von Gehlen. Er machte dem Publikum dennoch Mut, neue Wege zu beschreiten und Widerstände zu überwinden.

Am Ende eines abwechslungsreichen Tages nahmen die Teilnehmer des Weihnachtssummits 2019 viele neue Ideen und Impulse mit und bekamen einen Eindruck von den Chancen, die der digitale Wandel gerade für kleine und mittelständische Betriebe bereithält. Von Skepsis war im Silent Green übrigens nichts zu spüren. Stattdessen herrschte Aufbruchstimmung. An den verschiedenen Ständen der begleitenden Ausstellung diskutierten gestandene Praktiker angeregt mit Consultants und Entwicklern. Mit Blick auf die neuen technischen Möglichkeiten war sogar eine gewisse Vorfreude spürbar. Aber das lag vielleicht auch an der besonderen Aura der Vorweihnachtszeit.