Sind Sie bereit für die Variantenfertigung?

Lesedauer: 
0 Minuten
Datum: 
22.01.2020
Von 
Michael Hering
Inhaltsverzeichnis

Kostendruck und steigende Lohnkosten zwingen diskrete Fertigungsunternehmen neue Wachstumspfade zu finden. So versuchen viele Unternehmen durch mehr Wachstum höhere Stückzahlen zu erreichen. Dadurch sinkt der Anteil individueller Engineering-Leistungen. Allerdings können die meisten Anbieter nicht einfach auf Massenwaren umsatteln, denn die lassen sich in Billiglohnländern viel günstiger produzieren. Attraktiver ist der Mittelweg zwischen Einzel- und Massenfertigung: die qualitativ hochwertige, technische anspruchsvolle Variantenfertigung nach dem Vorbild der Automobilindustrie.

Ambitioniert, aber machbar

Dabei erhöht man die anonyme Vorproduktion und steigt erst sehr viel später in die auftragsbezogene Fertigung ein. An die Stelle von „engineer-to-order“ rücken „make-to-order“ bzw. „assembly-to-order“. Das klingt einfach, doch der damit verbundene Umstellungsprozess ist komplex und zieht sich oft über mehrere Jahre.
Am Anfang steht dabei ein konsequentes Variantenmanagement mit einem hohen Engineering-Aufwand. Teile und Baugruppen werden auf ihre Wiederverwendbarkeit geprüft und angepasst – oder im Zweifel neu konstruiert. Der Produktionsprozess ändert sich damit von der Werkstatt- zur Fließfertigung.

Ohne Konfigurator läuft es nicht

Das Engineering rückt dabei ganz an den Anfang: zum Zeitpunkt der Produktentwicklung. Dafür entfällt die auftragsbezogene Konstruktion während des Vertriebs- und Produktionsprozesses. Anstatt individuelle Projekte zu verkaufen, stimmt der Vertrieb mit seinen Kunden Produkttypen ab, die zu den jeweiligen Anforderungen am besten passen. Kundenwünsche und Spezifikationen werden über einen Konfigurator erfasst. Ein intelligentes Regelwerk – etwa basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) – stellt dabei sicher, dass nur solche Kombination gewählt werden, die technisch machbar oder wirtschaftlich sinnvoll sind. Die gesamte Vorkalkulation erfolgt automatisch über den Konfigurator. Der Preis wird anschließend auf Basis der gewählten Optionen ermittelt.

Stücklisten wie von Zauberhand

Bis zu diesem Punkt entspricht das Verfahren gängiger Praxis. Schließlich wird auch im klassischen Anlagenbau mit Checklisten oder Konfigurationen gearbeitet. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass später nicht der Ingenieur die Zeichnungen und Stücklisten erstellt, sondern dass diese Daten im technischen Teil des Konfigurators automatisch erzeugt werden – ohne dass hierfür manuelle Eingriffe erforderlich sind. Das setzt jedoch voraus, dass Vertriebsinformationen so über ein technisches Regelwerk übersetzt werden, dass der Konfigurator daraus auftragsbezogene Stückliste erstellen kann. Genau das ist eine der zentralen Herausforderungen der Variantenfertigung.

Die Vorteile des Variantenkonfigurators

Die damit verbundene Komplexität schreckt viele Unternehmen ab. Dabei lässt sich die automatische Konfiguration auch sukzessive umsetzen. Start- und Ausgangspunkt ist stets der Vertriebskonfigurator, mit dem sichergestellt wird, dass nur sinnvolle Kombinationen verkauft werden. Zunächst können Mitarbeiter aus der gefundenen Konfiguration die Stückliste noch manuell ableiten. Später, im zweiten Schritt, übernimmt der technische Konfigurator dann sukzessive die Stücklistenerstellung. Wer diesem Weg konsequent folgt, profitiert gleich von mehreren Vorteilen:

  • Sinkende Fehlerquote
  • Flexibler auf Änderungswünsche von Kunden reagieren, weil der Konstruktionsaufwand je Auftrag entfällt und Stücklisten später erzeugt werden
  • Kürzere Lieferzeiten
  • Die steigende Anzahl an Gleichteilen erlaubt es, Einkauf, Beschaffungs- und Produktionslogistik effizienter zu gestalten
  • Sinkende Kosten

Kunden schätzen die kurzen Lieferzeiten und die konstant hohe Produktqualität der Variantenfertiger, was den Unternehmen eine klare Wachstumsperspektive eröffnet. Genau dieses Kalkül steckt übrigens auch hinter Managementkonzepten wie „Wachstum durch Verzicht“.

Gemeinsam meistern wir die Umstellung

Wir von COSMO CONSULT betreuen viele Kunden, die diesen Wandel bereits hinter sich haben – vom Aufzug- bis zum Fahrzeugbauer. Wir tun dies, weil wir in der Lage sind, auch komplexe Produkte mithilfe von Konfiguratoren zu beschreiben. Machen Sie sich ähnliche Gedanken über die Zukunft Ihres Unternehmens? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg.

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Michael Hering

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Von Michael Hering

Als Industry Manager ist Michael Hering dafür verantwortlich, die Anforderungen der diskreten Fertigung im Blick zu behalten, Trends zu erkennen und sie durch die End-to-End-Lösungen von COSMO CONSULT umzusetzen.

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