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Zu großer Stress, zu viele Projekte, zu viele Veränderungen – wenn dabei messbare Erfolge ausbleiben, kann es schnell passieren, dass die Unzufriedenheit steigt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, bei der Zusammenarbeit neue Wege zu gehen (New Work). Schließlich lassen sich viele unserer aktuellen Probleme nicht mehr mit bisherigen Formen von Organisation, Arbeit und Führung lösen. Sie erfordern vielmehr neue Ideen, Denkweisen und Strukturen.

Dem Sammelbegriff „New Work“ werden verschiedene Ansätze, Methoden und Denkmodelle zugeordnet, die eines gemeinsam haben: Sie alle versuchen, mit der gestiegenen Komplexität im Arbeitsalltag besser umzugehen. Was sie verbindet, sind bestimmte Eigenschaften und Grundsätze wie

  • Flexibilität ist wichtiger als Planung
  • datenbasierte Experimente sind wichtiger als historisches Wissen 
  • Kundenbedürfnisse sind wichtiger als Managementwünsche
  • Menschen stehen im Fokus aller Ziele und Lösungsansätze – etwa als Kunde, Mitarbeiter oder Partner
  • effiziente Kommunikation ist wichtiger als effiziente Prozesse
  • die Wirksamkeit der Tätigkeiten durch klaren Visionen und Zielstrukturen stärken
  • mit schnellem Lernen in kleinen Schritten für mehr Flexibilität bei Organisation und Produkten sorgen
  • dezentrale, eigenverantwortliche Entscheidungskompetenzen, wo Bedürfnisse sichtbar werden.

Um New Work im Unternehmen zu etablieren, braucht es mehr als neue Büromöbel, Obst oder einen Tischkicker. Vielmehr gilt es, neue Tools, Arbeitsweisen oder Strukturen einzuführen wie OKR, kontinuierliches Feedback, Scrum oder Design Thinking.

Damit diese Tools und Arbeitsweisen auch erfolgreich gelebt und genutzt werden, ist jedoch ein Wandel der Unternehmenskultur und des Mindsets jedes Einzelnen nötig. New Work und agile Methoden setzen viel Kommunikation voraus – und tolerieren fast das Machen von Fehlern. Wird aber maximal abteilungsintern kommuniziert und werden Fehler bestraft, wird niemand die neuen Rahmenbedingungen ausschöpfen. Deswegen muss man vor, spätestens jedoch bei Einführung solcher Arbeitsweisen auch Unternehmenskultur und Mindset ändern. Mitarbeiter, Teams und die gesamte Organisation sollten dabei künftig folgendes Setting vorfinden:

  • Ausrichtung: Langfristig erreicht ein Unternehmen nur dann seine strategischen Ziele, wenn diese in direkter Verbindung mit der übergreifenden Unternehmensvision stehen. Alle Mitarbeiter sollten daher wissen, welchen Beitrag sie dazu leisten.
  • Transparenz & offene Kommunikation: Wissen Ihre Mitarbeiter, woran Kollegen und andere Abteilungen arbeiten und wie sie diese unterstützen können, stärkt dies die Zusammenarbeit. Gleichzeitig wächst das Verständnis füreinander. Transparenz kann jedoch anfangs auch Ängste schüren – vor allem dann, wenn in der Vergangenheit Bonuszahlungen an Einzelleistungen geknüpft waren. 
  • Innere Motivation: Finanzielle Anreiz- und Belohnungssysteme schaffen keine nachhaltige Verbindung zwischen Mitarbeitern und Unternehmen. Innere Motivation entsteht nur dann, wenn sich Mitarbeiter mit der Unternehmensvision und den gelebten Werten identifizieren und darin einen Sinn in ihrem täglichen Tun erkennen.
  • Eigenverantwortlich handelnde Teams: Selbstorganisierte Teams benötigen ein hohes Maß an Vertrauen, Zusammenarbeit und effektiver Kommunikation sowie eine klare Aufgabenverteilung. Sie sollten in der Lage sein, Ziele eigenständig anzugehen, ohne auf Anweisungen von oben zu warten. Führungskräfte müssen ihren Teams Vertrauen können und klare Rahmenbedingungen setzen, um Ziele auch zu erreichen.
  • Offene Fehlerkultur: Agile Methoden setzen nicht auf Planbarkeit und zu 100 % ausgereifte Produkte, sondern auf Prototypen. Fehler sind deshalb erlaubt, wenn nicht sogar gewünscht. Schließlich kann man aus diesen Fehlern lernen und mit den Erkenntnissen daraus die eigene Arbeit verbessern. 

Digitalisierungscheck

Alle reden über Digitalisierung, digitale Transformation, disruptive Geschäftsmodelle und künstlicher Intelligenz. Wie schätzen Sie Ihren Status Quo ein?

New Work ist trendiges Buzzword, sondern Wunsch vieler Arbeitnehmer*innen und Notwendigkeit am Markt zu bestehen. Zugegeben: die meisten Modelle lassen sich nicht in jedem Berufsfeld umsetzen. Pflege und Gastronomie können beispielsweise nur von flexiblen Arbeitszeiten träumen, während Schichtarbeit bei Polizei und Co. nicht wegzudenken ist. Doch trotzdem gibt es eine große Spanne an Berufen, in denen New Work möglich ist und deshalb auch umgesetzt werden sollte. Dafür müssen konservative Werte und Einstellungen abgelegt werden. Geschäftsführungen müssen ihre Angst vor dem „Machtverlust“ verlieren und das klassische Hierarchiedenken ablegen. Dadurch schaffen sie ihren Mitarbeiter*innen die besten Voraussetzungen für ein produktives, gesundes und förderndes Arbeitsumfeld. Unternehmen können sich so für die Zukunft wappnen, egal wie ungewiss diese auch erscheinen mag. Sicherlich gibt es einzelne Unternehmen, die diesen Ansatz bereits ganzheitlich verfolgen. Bis das Mindset der Arbeitswelt wirklich komplett verändert wird, braucht es jedoch noch Zeit.

Natürlich stehen wir Ihnen jederzeit für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Unsere Digitalisierungsexpert*innen freuen sich, mit Ihnen über Ihre digitalen Ideen zu diskutieren.

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