Kann man Home-Schooling mit Home-Office vergleichen?

Als Schüler*innen der HLW und HAK Steyr und als Praktikant*innen der COSMO CONSULT möchten wir Sie heute auf eine Reise der Vergleiche mitnehmen: Home-Office vs. Home-Schooling vs. Präsenzunterricht.  

Viele denken sich vermutlich, dass Home-Schooling doch nur Vorteile hat, oder nicht? Morgens erspart man sich die Zeit für den Schulweg und am Nachmittag für den Heimweg. Man kann sich seine Zeit und Aufgaben frei einteilen und ist an keine Stundenpläne und Pausen gebunden. Doch was passiert zuhause? Wie geht es Schüler*innen, die die vorgegebene Struktur eines Stundenplans genossen haben? 

Nachfolgend erzählen wir über unsere persönlichen Erfahrungen. Vielleicht kennen Sie die eine oder andere Situation aus Ihrem Home-Office Alltag? 

Im März 2020 veränderte der neuartige Corona-Virus unseren Alltag. Die ergriffenen Maßnahmen bezüglich Home-Schooling bzw. Distance Learning führten zuerst zu heilloser Freude bei den Schüler*innen. „Drei Wochen frei“ war der erste Gedanke. Also packten wir unsere Sachen zusammen und gingen nach Hause. Es fühlte sich an wie Ferien, denn in den ersten drei Wochen war es sehr entspannt. 

Neue Verordnungen sorgten für einen aufrechten Home-Schooling Betrieb und unsere Gefühle waren ab jetzt sehr gemischt. Während einige noch froh waren, dass ihnen die Schule noch etwas erspart blieb, vermissten manche ihre Freunde und andere den strukturierten Tagesablauf. Die Lehrer*innen versuchten sich an Videokonferenzen und gaben ihr Bestes, um den Stoff zu vermitteln. In dieser Zeit sahen wir uns mit vielen Herausforderungen konfrontiert. 

Zugegeben, es war gemütlich zuhause mit Pyjama am Schreibtisch, in der Hoffnung, dass die Lehrer*innen sich mit einer ausgeschalteten Kamera zufriedengaben. Aber es wurde zunehmend schwieriger die Motivation zu finden, sich mehrere Stunden vor den Bildschirm zu setzen und sich nicht ablenken zu lassen. Arbeitsaufträge wurden spät in der Nacht erledigt und dementsprechend müde war man am nächsten Tag. Nach und nach kamen die Nachteile von Home-Schooling zum Vorschein. Teamarbeiten mussten via Videoanruf abgehalten werden und wurden nicht selten durch schlechte Internetverbindung gestört. Neben den fehlenden sozialen Kontakten vermissten wir Schulausflüge und auch die Praxisnähe zum Unterricht wie beispielsweise Firmenbesuche. Die Zeit verging nur im Schneckentempo, unsere Vorfreude auf die Rückkehr zum Präsenzunterricht war riesig. 

Als wir wieder in die Schule durften, blieb uns die Digitalisierung trotzdem erhalten. In Laptop- oder Tabletklassen ist alles über die Cloud erreichbar. Also muss man keine schweren Bücher mehr schleppen. Die ständige Erreichbarkeit hat aber nicht nur Vorteile für uns Schüler*innen. Wenn Lehrer*innen nicht in die Schule kommen können, fällt die Unterrichtsstunde nicht immer aus, sondern wird oft einfach über Teams abgehalten. Dafür wurden aber auch wieder Praxiseinblicke gewährt. So wurde zum Beispiel die Business Week der HAK Steyr einfach digital abgehalten.

Wir haben in dieser Zeit auch oft darüber nachgedacht, was einen später einmal im Home-Office erwarten mag. Wie bereitet man einen Kundentermin vor? Hat man dieselben Gespräche vor und nach einer Präsentation? Unterhält man sich auch über persönliche und private Dinge? Ist es zuhause umso wichtiger, dass man organisiert ist? Wie strukturiert man sich am besten oder wie arbeitet man effizient? Wir sind uns sicher, dass es einige Gemeinsamkeiten zwischen Home-Schooling und Home-Office gibt. Speziell was Selbstorganisation und effizientes Arbeiten angeht. Durch diese Parallelen können wir uns für unseren künftigen Arbeitsalltag einiges mitnehmen.

Für jeden Ausnahmezustand gibt es eine Lösung! Ein Gutes hat die ganze Home-Schooling und Home-Office Sache: Die Menschen waren gezwungen sich mit der Digitalisierung auseinander zu setzen und haben nun ein Level gefunden, auf dem sie auch digital miteinander gut arbeiten können.