Intelligentes ERP: Mehr Sicherheit bei Entscheidungen

Lesedauer: 
0 Minuten
Datum: 
14.06.2019
Von 
Torsten Harnack
Inhaltsverzeichnis

Über Künstliche Intelligenz (KI) wurde viel gesagt und geschrieben. Befeuert durch die Digitalisierung eröffnet sich auch in der Prozessindustrie ein immer größerer Spielraum für den Einsatz von KI. KI-gestützte Entscheidungsprozesse automatisieren die Prozesse in der Robotik, in der Sprach- und Bildverarbeitung. Umso erstaunlicher, dass Stand heute nur wenige ERP-Systeme in der Prozessfertigung diese Technologie nutzen.

Intelligente Assistenten noch selten im ERP-Umfeld

Zu den bekanntesten Einsatzgebieten von KI im ERP-Umfeld gehört die automatische Eingangsbearbeitung von Rechnungen oder Spesenbelegen. In den Kernprozessen sind KI und intelligente Assistenten hingegen nur selten anzutreffen. Dabei könnten sie gerade hier helfen, den Absatz zu prognostizieren, Bestände zu optimieren oder ideale Produktionsreihenfolge zu ermitteln. Voraussetzung ist allerdings, dass die hierfür relevanten Daten in verlässlicher Qualität vorliegen und eine durchgängige Historie widerspiegeln.

Steigende Datenmengen erschweren Analyse

Die meisten neuen Maschinen und Anlagen in der Fertigung verfügen über etablierte Kommunikationsstandards, mit denen sie sich auf einfache Weise und in vielfältiger Hinsicht in angrenzende Systeme integrieren lassen. ERP-Systeme können so direkt auf die Daten von Feldgeräten oder eines Open Platform Communications (OPC)-Servers zugreifen. Doch die enormen Datenmengen und deren Komplexität überfordern Anwender häufig, wenn es etwa darum geht, daraus zeitnah Daten für dispositive oder andere materialwirtschaftliche Entscheidungen abzuleiten. Dieses Problem potenziert sich, sobald mehrere Werke oder die gesamte Lieferkette in die Entscheidungen einzubeziehen sind. Cloud-fähige Dienste vereinfachen die Aufgabe. Mit ihnen ist es nicht nur leichter, Daten zusammenzutragen, sie stellen auch skalierbare Rechenleistung bereit und senken so die Kosten. Intelligente Assistenten sind damit in der Lage, die Daten auszuwerten und die richtigen Informationen für Managemententscheidungen zu liefern.

Mit KI schnell die richtigen Entscheidungen treffen

Die Möglichkeit, Kennzahlen in Echtzeit zu verfolgen, hilft Menschen, Entscheidungen zu treffen, oder führt sogar zu einer regelbasierten, autonomen Steuerung. So kann ein intelligenter Assistent gemessene Verarbeitungsdifferenzen nutzen, um die Auswirkungen auf Bestand, Kapazität oder Qualität zu bestimmen. Mehr noch, er kann daraus sogar Maßnahmen ableiten und zum Beispiel einen Serviceauftrag im ERP-System auslösen. Solche Entscheidungen gehen dabei weit über eine einfache Wenn-Dann-Relation hinaus. Intelligente Assistenten sind vielmehr in der Lage, wiederkehrende Muster zu beurteilen und können so angelernt werden, dass künftig bessere Entscheidungen getroffen werden. Toleranzen sind dann nicht mehr statisch, sondern passen sich der jeweiligen Situation an.

Mehr Sicherheit bei komplexen Fragen

Chargenfertiger achten bei der Rohstoffverarbeitung mit schwankenden Qualitäten sorgsam auf jene Chargen, mit denen sich die Anforderungen des zu produzierenden Produktes optimal erfüllen lassen. Am Ende entscheidet aber nicht nur die Auswahl der Charge über das Ergebnis, sondern auch eine Vielzahl weiterer Einflussgrößen wie Maschinen, Werkzeuge und hinreichend qualifizierte Mitarbeiter. Es handelt sich also um eine komplexe Optimierungsaufgabe, bei denen ERP-Systeme zwar Daten liefern, aber keine Empfehlungen. Gerade bei konkurrierenden Zielen wie Zeit, Kosten und Qualität sind Assistenten erforderlich, die Empfehlungen berechnen, mit denen sich Konflikte minimieren lassen.

Fazit

Die Digitalisierung liefert Herstellern gewaltige Datenmengen. Zudem verfügen ERP-Systeme bereits über viele Informationen und Prozesse, die über Jahre kultiviert wurden. Mit intelligenten Assistenten lässt sich beides miteinander verbinden. Die Symbiose von ERP-Systemen, Digitalisierung in der Fertigung und intelligenten Assistenten aus der Cloud führt zu mehr Transparenz und eine bessere Systemunterstützung für Entscheidungen, die in kürzester Zeit zu treffen sind.

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Von Torsten Harnack

Torsten ist Experte für Branchen mit Chargenfertigung, für die kunststoffverarbeitende Industrie und für Automotive. Als treibende Kraft etabliert er weltweit Partnerschaften und fördert den Erfolg von COSMO Produkten.

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