Materialien werden abgebaut und verarbeitet, Produkte werden hergestellt, verkauft und schließlich auf Deponien entsorgt. Diese linearen Strukturen der Wirtschaft sind in einem disruptiven Wandel begriffen. Die Digitalisierung der Abfallwirtschaft für eine zukunftsweisende Kreislaufwirtschaft, in der Produkte und Materialien verwendet, recycelt, wiedergewonnen oder in Energie umgewandelt werden, steht im Fokus.
Die stetig wachsende Sensibilität für Themen rund um nachhaltiges Leben und Konsum ist 2021 in der Mitte der Gesellschaft angekommen und kein Randthema mehr – dieses Verständnis ist ein fixer Bestandteil unseres Lebens. Neben der Eigenverantwortung, dem gesellschaftlichen Bewusstsein oder dem Gesetzgeber steht immer mehr die Abfallwirtschaft selbst als treibende Kraft für Nachhaltigkeit. Mehr denn je sind Unternehmen gefordert, die Theorien nachhaltiger Kreislaufwirtschaft in wirtschaftlich tragfähigen Konzepten und zukunftsweisenden Geschäftsmodellen umzusetzen. Gesucht sind digitale Lösungen, die die Erwartungen umweltbewusster Verbraucher berücksichtigen. Früher wurden von manchen Unternehmen ihre „nachhaltigen“ Konzepte hauptsächlich für die Außenwirkung umgesetzt, aber mittlerweile sind Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft auch tief in den Unternehmensstrategien verankert. Gerade die bedarfsgerechte Entsorgung von Abfällen und die Rückführung von Rohstoffen bieten enormes Digitalisierungspotential.
Künstliche Intelligenz und das Internet des Abfalls
In traditionellen Abfallwirtschaftssystemen gibt es noch immer starre Abfuhrvereinbarungen, die keine Flexibilität zulassen und so wird der Abfall immer zur selben festgelegten Zeit abgeholt – selbst wenn die Container noch leer sein sollten. Hier wird auch kein Unterschied zwischen Gewerbe und Industrie, sowie Privathaushalten gemacht. Sammelsysteme arbeiten in der Regel nach festen Zeitplänen. In Zeiten von Klimawandel und Nachhaltigkeit werden Entsorgungs- und Recyclingunternehmen daher vor neue Herausforderungen gestellt. Zur Reduktion des CO2-Ausstoßes, sowie zur Vermeidung von Leerfahrten braucht es effizientere und flexiblere Abholrouten, die sich auch am Füllstand der Container orientieren. Eine weitere Herausforderung ist die unterschiedliche Trennmoral bei der Abfallentstehung – wird nicht oder falsch getrennt entstehen hohe Folgekosten für das Recycling und viele Wertstoffe, die im Restmüll entsorgt werden, gehen verloren.
Hier kommt die Digitalisierung in Form von künstlicher Intelligenz und Sensortechnik ins Spiel, um die Effizienz bei der Abfallentsorgung zu erhöhen. Zum einen ermöglichen Sensoren in Abfallsammelbehältern den Abruf des Füllstandes in Echtzeit und somit eine bedarfsgerechte Abholtour der Müllwagen. Zum anderen erkennen visuelle Sensoren in den Abfallsammelfahrzeugen, falsch entsorgten Abfall, der in der Wagenpresse landet. Dieser kombinierte Ansatz aus smarter Abfallwirtschaft durch digitale Intelligenz dient sowohl der Effizienzsteigerung des Wertstoffstroms und der Weiterführung des Kreislaufs, als auch als direktes Feedback über das Trennverhalten der Abfallverursacher – und liefert außerdem gleich Verbesserungsmöglichkeiten und Einsparungspotenziale mit. Das wachsende Interesse nach mehr Aufklärung und Nachhaltigkeit wird in der digitalen Vernetzung berücksichtigt. Kunden und Bürger werden durch mehr Transparenz und direktes Feedback über die Qualität der Abfallentsorgung eingebunden und zu höherer Beteiligung animiert.
Fazit
Die erfolgreiche digitale Transformation im Bereich des Abfallsammelprozesses reüssiert als ökologische, regulative und wirtschaftliche Prozessoptimierung. Die Digitalisierung in dieser Branche führt nicht nur zu effizienterer Abfallbewirtschaftung, sondern auch zu Kostenersparnis durch weniger Leerfahrten, niedrigere Sortierkosten und besserer Wiederverwertung der Materialien.
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