Digitale Transformation - Der Faktor Kultur

Lesedauer: 
0 Minuten
Datum: 
14.05.2019
Von 
Andreas Eichhorn
Inhaltsverzeichnis

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Wahrscheinlich müssen Sie Ihr Denken ändern

Die Digitale Transformation ist kein kurzfristiges und schnelles IT-Projekt, das sich dadurch erschöpft, dass Hardware beschafft und Software implementiert wird. Sie ist ein komplexer Veränderungsprozess, der neben der technischen und strategischen auch die kulturelle Dimension umfasst. Letztere ist für eine erfolgreiche und nachhaltige Transformation sogar der entscheidende Faktor!

Unternehmenskultur ist so etwas wie ein Nervensystem: Sie verbindet alles miteinander, sie gibt – bewusst oder unbewusst – die Regeln vor, sie steuert alle Aktionen und Interaktionen. Vor allem zeigt sich die Kultur eines Unternehmens in den Formen des Miteinanders: der Kommunikation, der Art von Auseinandersetzungen, der Organisation von Meetings, wie man Entscheidungen trifft, wie man mit Fehlern umgeht. Und nicht zuletzt darin, wie man mit neuen Ideen umgeht.

Unternehmenskultur ist also auch das Buch der geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze, an denen sich das Handeln im Unternehmen orientiert. Und sie bestimmt den Rahmen dafür, was das Unternehmen leisten kann – und was nicht.

Erkennen Sie sich wieder?

Beispiel Nummer 1: Ein traditionelles, vom Gründer geführtes Familienunternehmen legt großen Wert auf Beständigkeit, persönliche Bindung und Gewohnheit. Entscheidungen werden an der Spitze getroffen und selten bis gar nicht in Frage gestellt. Das schafft Klarheit und Verbindlichkeit in einer sich schnell verändernden Welt – ist aber womöglich nicht schnell genug, um mit dem Innovationstempo Schritt zu halten.

Beispiel Nummer 2: Ein international aufgestellter Konzern, der primär an Ergebnissen und kurzfristiger Gewinnmaximierung interessiert ist. Den Mitarbeitern geht es um ihre eigene Karriere, um Prestige und gesellschaftlichen Status. Selbständigkeit und Produktivität sind die obersten Gebote – schnell genug für den Pulsschlag der Innovation, aber womöglich zu schnell für die beteiligten Menschen.

Wie sieht also die „ideale Zielkultur“ im digitalen Zeitalter aus? Gibt es so etwas überhaupt? Dazu ein paar Ideen:

Zusammenwachsen und zusammen wachsen!

Das alte abteilungsbezogene Denken löst sich auf zugunsten eines neuen, abteilungsübergreifenden Arbeitens: Vertrieb, Service, IT und Produktentwicklung gehören an einen Tisch.

Nicht nur das Alte neu machen

Wenn man sich nur auf die Optimierung von vorhandenen Prozessen und Produkten beschränkt, wird das für einen langfristigen Erfolg wahrscheinlich zu wenig sein. Stattdessen kommt es darauf an, neue Produkte und Services anzubieten, die auf den neuen Technologien und neuen Möglichkeiten der Datenanalyse basieren. Wenn man das nicht selbst macht, dann wird es andere geben, die es machen. Denken Sie zum Beispiel an Blackberry oder Kodak.

Zu viel ist oft zu wenig

Perfektionismus kann einen manchmal ausbremsen. Deshalb verfolgen zum Beispiel Lean-Startups eine andere Strategie, die auf schnellem Prototyping und schnellem Feedback-Holen auf dem Markt basiert. Produkte werden dabei nicht erst in vielen internen Schleifen perfektioniert, sondern sie werden als Prototypen bei und mit den Kunden weiterentwickelt.

Machen Sie mehr falsch!

Wer Neues wagt, muss Fehler erlauben. Angst vor Fehlern blockiert Innovation!

"Ja, aber..."

Seien Sie offener! Gemeint ist damit die Offenheit in der Kommunikation und vor allem das Sich-öffnen für neue Ideen. Es ist wichtig, dass jede kreative Idee auf den Tisch kommt und aufgegriffen wird. Zuerst kommt das „ja“ – mit dem üblichen „ja, aber“ sollte man sich zurückhalten.

Geben + nehmen = teilen

Es geht nicht nur darum, Ideen zu haben, sondern auch darum, sie mit anderen zu teilen. Dasselbe gilt für alle Arten von Informationen und Aktivitäten. Hierbei kann übrigens die Einführung von Collaboration-Tools wie Yammer oder Microsoft Teams sehr hilfreich sein.

Fazit

Bei der Digitalen Transformation geht es nicht nur um IT-Systeme, Organisationen und Prozesse – sondern auch und vor allem um die Kultur im Unternehmen. Die Frage lautet: Wie richtet man die Unternehmenskultur auf die neuen digitalen Erfordernisse aus? Die Antwort: Machen Sie sich zuerst die vorhandenen Werte bewusst. Und überlegen Sie sich danach genau, welche Werte zu Ihrem Selbstverständnis gehören und welche Sie für Ihre digitale Zukunft brauchen.

Dann können Sie nämlich konkrete Schritte definieren und diese – einen nach dem anderen – gehen. Große Sprünge sind nicht notwendig. Gehen Sie in Ruhe, aber unbeirrt Schritt für Schritt voran. Und verlieren Sie dabei nicht die beteiligten Menschen aus den Augen. Sie sind diejenigen, die Ihre Unternehmenskultur ausmachen, sie vorleben und letztendlich in Erfolg verwandeln.

Wie denken Sie darüber: Müssen sich Unternehmenskulturen durch den Digitalen Wandel verändern – vielleicht sogar radikal? Brauchen neue Zeiten auch neue Werte?

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Andreas Eichhorn

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Von Andreas Eichhorn

Andreas, Managing Partner "Business Design", gestaltet Veränderung, fördert Entwicklung und coacht im Business-Bereich. Seine Leidenschaft ist die Integrale Beratung für Menschen und Organisationen.

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