Was ist BIM?

Lesedauer: 
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Datum: 
28.02.2022
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Ein Bauvorhaben erfüllt die klassischen Merkmale eines Projekts, wie es im Projektmanagement definiert wird. Inhaltliche Komplexität, eine fristgerechte Fertigstellung und ein festgelegtes Budget sind die zentralen Herausforderungen, die in der Planungsphase berücksichtigt werden müssen. In der Baubranche orientieren sich die Verantwortlichen typischerweise an dem Wasserfallprinzip. Allerdings gibt es auch eine alternative Projektmethode: Building Information Modeling (BIM).

BIM ist eigentlich keine Neuheit, aber immer noch voll im Trend. Was also bedeutet Bauwerksdatenmodellierung (BIM) und welche Zusammenhänge gibt es mit einem ERP-System?

Bauwerksdatenmodellierung in der Planungsphase

Zunächst ist die Bauwerksdatenmodellierung in der Planungsphase ein wichtiges Instrument, um die Machbarkeit, Bedarfsplanung und Kostenschätzung abzubilden. So entstehen erste Entwürfe in CAD-Systemen, die im Laufe des Projekts immer detaillierter und mit zusätzlichen Informationen angereichert werden. So wird das BIM-Modell von der Planungsphase über die Bauausführungsphase bis zum Betrieb gepflegt und stets aktuell gehalten. BIM basiert auf der Idee, einen digitalen Zwilling des Bauprojekts abzubilden.

Es geht jedoch nicht um klassische 3D-CAD-Zeichnungen, sondern um bauteilbezogene CAD-Modelle, die einzelne Elemente konkret beschreiben. Beispielsweise besteht eine Wand aus mehreren Elementen, die im BIM-Modell entsprechend erfasst werden müssen. Anhand von Berechnungen können die Mengen nach DIN 276 ermittelt und für die Kostenermittlung genutzt werden. Außerdem lassen sich anhand der aufbereiteten Daten Leistungsverzeichnisse ableiten.

Eine weitere Herausforderung liegt bei BIM – wie auch bei Nicht-BIM-Projekten – in der Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen und Fachplaner. Der Vorteil von BIM besteht darin, dass die auszutauschenden Daten eine höhere Qualität aufweisen und für die Beteiligten einen direkten Zugriff ermöglichen. Es gilt jedoch, einige Regeln festzulegen und zu überwachen. Diese Aufgabe und Koordination übernimmt der BIM-Manager.

Wie gelangen die BIM-Daten jetzt in das ERP-System?

Für den Informationsaustausch und die Kommunikation auf der Basis von BIM wurde von der Organisation buildingSMART eine standardisierte IFC-Schnittstelle (Industry Foundation Classes) definiert und um das "BIM Collaboration Format" (BCF) für die modellbasierte Kommunikation ergänzt. Über diese Schnittstellen können Daten zwischen BIM-fähigen CAD-Systemen ausgetauscht werden, wenn beispielsweise einzelne Fachabteilungen oder Fachplaner mit verschiedenen Systemen arbeiten.

Aber auch der Datenaustausch mit dem ERP-System ist über diese Schnittstellendefinition möglich und sinnvoll. Ein Anwendungsfall ist die Übernahme der Mengen aus dem BIM-Modell in ein verknüpftes Leistungsverzeichnis für die Vergabe von Bauleistungen. Außerdem kann die kaufmännische Angebots- und Auftragslegung auf der Basis der IFC-Daten aufgebaut werden. Ein weiteres Beispiel ist die Verknüpfung eines BIM-Elements mit der Beschaffung, sodass für den Einkaufs- oder Produktionsvorgang der genaue Bezug zum Bauobjekt vorliegt und bei Lieferung auf der Baustelle ersichtlich ist, an welcher Stelle das Material vorgesehen ist. Als konkretes Beispiel nehmen wir ein individuell gefertigtes Fenster, das auf die Baustelle geliefert wurde. Über den Bezug zur Bestellung oder dem Fertigungsauftrag im ERP-System kann in Kombination mit den IFC-Daten der exakte Einbauort ermittelt und vor Ort auf der Baustelle mit einem mobilen Endgerät visualisiert werden.

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